So wappnen sich Volksbanken gegen Kreditausfälle

Nach monatelangen Corona-Unbilden werden steigende Materialkosten, angefeuert durch die Inflation, für viele Handwerker und Mittelständler zu einem zusätzlichen Problem. Damit wachsen auch die Risiken für kleinere und mittelgroße Volksbanken. Automatisierte Workflows in der Problemkreditbearbeitung können für Entlastung sorgen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Zahl der notleidenden Kredite und Kreditausfälle zunehmen wird, steigt angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung zweifellos.

Vergleichbare Fälle wie diesen gab es in den vergangenen Monaten viele: Malermeister Schmitz führt seit 25 Jahren einen Betrieb mit zwei Angestellten, seine Gattin ist als Bürokraft in einem Reisebüro beschäftigt. Der Familie mit zwei Kindern geht es gut. Dann bricht Corona über das Land herein.

Das Reisebüro schickt Frau Schmitz in Kurzarbeit, wenig später erkrankt ein Mitarbeiter des Malermeisters an Covid. Die Männer müssen in Quarantäne, die Kostenuhr tickt weiter. Währenddessen steigen die Großhandelspreise für einen Eimer Farbe von zehn auf 40 Euro. Die Aufträge, die der Meister noch abarbeiten muss, sind mit alten Preisen kalkuliert.

Malermeister Schmitz, Kunde der örtlichen Volksbank, gerät in Zahlungsschwierigkeiten.

Ein Einzelfall? „Die Wahrscheinlichkeit, dass die Zahl der notleidenden Kredite und Kreditausfälle zunehmen wird, steigt angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung zweifellos“, sagt Christian Lembcke, Experte für den Bereich Recovery.

Das glaubt auch Jürgen Sonder, Präsident der Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing: „Die Niedrigzinspolitik der vergangenen Jahre hat die Schuldenaufnahme scheinbar risikolos erscheinen lassen, doch steigender Inflationsdruck und Lieferkettenprobleme könnten sich auf mittlere Sicht auch in den Kreditbüchern der Banken bemerkbar machen“, zitiert ihn das Branchenportal RiskNET. Die europäische Bankenaufsicht warne daher zurecht regelmäßig davor, Rückstellungen für Kreditausfälle vorschnell zu reduzieren.

Fälle wie der Casus Schmitz stellt angesichts fehlender Personalressourcen besonders kleinere und mittelgroße Volksbanken vor Schwierigkeiten. Schon jetzt verkaufen viele Institute ihre Problemkredite aufgrund mangelnder Ressourcen an externe Partner. Der Grund sei indes nicht nur Zeitmangel, sondern auch fehlendes Expertenwissen sowie vielerorts Respekt vor vermeintlich komplexen Prozessen wie zum Beispiel die Kommunikation mit den Mahngerichten, so Lembcke.

Um den aktuellen Entwicklungen angemessen zu begegnen und sich als Bank zukunftssicher aufzustellen, ist eine Digitalisierung der komplexen Prozessarchitektur durch eine effektive Softwareunterstützung ein Hebel. Aryzas Forderungsmanagement-Lösung  unterstützt Banken im gesamten Inkassoprozess: Von der frühzeitigen Erkennung und effizienten Bearbeitung von Zahlungsstörungen bis hin zur Überwachung und Beitreibung gekündigter Verträge.

„Die Automatisierung der Workflows entlastet dabei die Kolleginnen und Kollegen in den Banken vor Ort enorm“, so Christian Lembcke. So können über die Lösung zum Beispiel automatisch Schreiben generiert, gerichtliche Mahnverfahren angestoßen und Vollstreckungsbescheide versendet werden.